Wie Geschlecht Wissenschaft ordnet und Wissenschaft Geschlecht biologisiert: In ihrer Tandemführung laden die Doktorand:innen Johannes Heß und Tobias Klee Besucher:innen ein, sich Gedanken darüber zu machen, wie Geschlecht und Rasse konstruiert und nutzbar gemacht wurden. In der Ausstellung "Nach der Natur" im Humboldt Labor im Humboldt Forum.
Über die Veranstaltung
Wenn wir uns einen Wissenschaftler vorstellen, denken wir oftmals an Männer wie Newton, Darwin oder Einstein und die Tatsache, dass sie die Art und Weise revolutioniert haben, wie wir die Welt sehen und mit ihr interagieren. Mithilfe von Zahlen, Experimenten und empirischen Methoden versprachen diese Denker, die Wahrheit über das Leben, das Universum und alles Weitere zutage zu fördern. Seit der Aufklärung stehen Wissenschaftler für Rationalität und Objektivität – über sie wird gesagt, dass sie über den Dingen stehen und daher neutrale Analysen durchführen zu können.
Dem gegenüber galt bis vor kurzem in europäischen Gesellschaften jeder, der nicht männlich, weiß und christlich war als unfähig, diese Rolle einzunehmen. Frauen und People of Colour wurden Hilfsarbeiten wie die Vorbereitung von Arzneimittelzutaten, das Zuarbeiten bei archäologischen Grabungen oder die „Routineberechnungen“ für die Mondlandung zugeteilt – kurz, sie bereiteten das Feld für die Genies dieser Welt, damit diese sich auf das große Ganze konzentrieren konnten.
In ihrer Tandemführung laden die Doktorand:innen Johannes Heß und Tobias Klee Besucher*innen ein, sich Gedanken darüber zu machen, wie Geschlecht und Rasse konstruiert und nutzbar gemacht wurden. Wer durfte Wissen produzieren und wie wurde durch diese Konzepte eine Wissenschaft geschaffen, die andere Formen von Wissensproduktion ausschloss? Wie konnten (und können) weiße männliche Wissenschaftler des Westens jene Kategorien schaffen, die sie zu Richtern über das Wissen machen? Gemeinsam mit den Besucher*innen werden die beiden hinterfragen, wie etwas zur Wissenschaft wird, wenn es von der „richtigen“ Person getätigt wird – und zur Hilfsarbeit durch jemand anderen.
Sprache: Veranstaltungssprache ist Deutsch.
Eintritt: 5 EUR / 2,50 EUR ermäßigt
Bitte reservieren Sie Ihr Ticket im Voraus online oder an der Kasse im Foyer.
Die Termine und Kartenbestellungen für den kommenden Monat werden jeweils am Ende des Vormonats veröffentlicht.
Sprecher:innen
Johannes Heß hat einen M.A. in Politikwissenschaft und forscht zu geschlechtsspezifischen nationalen Identitäten. Als Projektdoktorand im Projekt „Gender, Borders, Memory“ des Exzellenzclusters “Contestations of the Liberal Script” (SCRIPTS) untersucht er, wie Geschlecht die Ein- und Ausgrenzung von Nationen strukturiert.
Tobias Klee hat einen M.A. in Geschichte. Seine Forschung als Projektdoktorand im Projekt „Gender, Borders, Memory“ des Exzellenzclusters “Contestations of the Liberal Script” (SCRIPTS) konzentriert sich auf den Einfluss von Geschlecht auf die Konstruktion der katalanischen nationalen Identität.
Besuchshinweise
- Generelle Besuchshinweise: Die Veranstaltungen im Humboldt-Labor sind offen für alle. Um die Veranstaltung vor Ort zu besuchen, buchen Sie bitte hier ein Ticket.
- Pandemievorschriften: Derzeit gibt es keine Pandemievorschriften. Es steht Ihnen frei, eine Maske zu tragen. Bitte kommen Sie geimpft.
- Zugang: Das Humboldt-Labor befindet sich im Humboldt-Forum, 1. Stock. Fahrstühle sind vorhanden.
- Anreise: Sie erreichen das Humboldt Forum über den U-Bhf Museumsinsel (1 Minute Fußweg),U-Bahn-Linie 5, oder über die nächstgrößere Station S+U Alexanderplatz (15 Minuten Fußweg), die von mehreren S-, U- und Regionalbahnen angefahren wird. Die nächstgelegenen Bushaltestellen sind Lustgarten (Linien 100, 300) und Berliner Schloss (147), die sich direkt neben dem Gebäude befinden. Behindertenparkplätze befinden sich südlich des Forums am Schlossplatz.
Zeit & Ort
22.10.2022 | 16:00 - 17:30
Humboldt Labor im Humboldt Forum Berlin, Schloßplatz 10178 Berlin